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Obernberger See
Obernberger See in Gefahr

Obernberger See in Gefahr

Mit großer Besorgnis verfolgt der Verein Tiroler Heimatpflege die nie enden wollende Spirale der Tourismuserschließungen. Jetzt ist wiederum ein besonders übler Anschlag auf das Land und seine Natur geplant.

Auf 3.000 Quadratmetern soll ein 40-Betten-Luxus-Hotel in landesuntypischer Bauweise im nördlichen Teil des Wipptaler Kleinods Obernberger See entstehen.

Der auf 1590 m Seehöhe gelegene Bergsee mit Gewässergüteklasse I zählt zu den schönsten des Landes. Es gibt keine Jahreszeit, in der seine Besucher nicht innehalten, verweilen möchten und sich nur schwer wieder losreißen. Daher kommen sie immer wieder hierher. Das Naturjuwel des Wipptales! Daher wurde er bereits 1935 unter Naturschutz gestellt.

Auch wenn wegen des ausgezeichneten Fischreichtums und der Wasserqualität dieser See schon seit längerem nicht mehr zum Baden freigegeben ist, wird er vor allem für Familien zu einem spannenden Ausflugsziel.

Und nun soll um 5 Millionen Euro ein Hotelkomplex entstehen, der mit seiner Optik und den notwendigen Gästezufahrten das bisherige Erholungsgebiet unrettbar zerstören wird.

Wie nicht anders zu erwarten hat die Gemeinde schließlich zugestimmt. Überwiegt hier der Stolz der Gemeindevertreter über ein so sinnloses Projekt? Die Angst, es könnte dem Projekt ähnlich wie dem Hotel Alpenkönig in Reith ergehen, hat die Gemeindevertreter nicht interessiert.

Nun läuft das Naturschutzverfahren, dessen Ausgang bei den derzeitigen politischen Vorgaben höchst ungewiss ist; da kann sich der Landesumweltanwalt noch so zu Wehr setzen. Und dann existiert das für viele schönste Gebiet des Wipptales nicht mehr!

Die politischen Sonntagsversprechen, den ausufernden Tourismuserschließungen Einhalt zu gebieten, reichen nicht einmal bis zum nächsten Sonntag und die blumigen Zeilen diverser Programme und Zukunftsvisionen verstauben in behördlichen Aktenschränken.

Generationenvertrag und Nachhaltigkeit haben alle Politiker als Schlagwörter in ihrem Programm. Was wollen wir der nächsten Generation hinterlassen, wenn wir alles zupflastern und alle Ressourcen ausschöpfen? Die Einmaligkeit des Obernberger Sees ist dann jedenfalls Geschichte wie bei so vielen anderen Kleinoden im Lande, die der Tourismuswirtschaft oft sinn- und wirkungslos geopfert wurden.

Weitere Infos: www.obernbergersee-in-gefahr.at

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Verein für Heimatschutz und Heimatpflege in Nord- und Osttirol
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