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Muirenbichl Serfaus

Muirenbichl Serfaus
Brief an die Tiroler Landesregierung

Herrn
Landesrat
HR Dr. Erwin Koler
Tiroler Landesregierung
Eduard Wallnöfer Platz 3
6020 Innsbruck

Innsbruck, am 3. April 2007


Betreff: Serfaus Muirenbichl


Sehr geehrter Herr Landesrat!


Mit Bestürzung habe ich nicht erst durch den Artikel in der Tiroler Tageszeitung vom 3. April vom Vorhaben erfahren, den Muirenbichl durch eine Tiefgarage nicht nur optisch, sondern auch ideell zu zerstören! Dieser Hügel ist ältester Kulturboden, vorgeschichtliche Funde sind zu erwarten. Zudem ist er der traditionelle Veranstaltungsort für dörfliche Traditionen. Selbst wenn man sich noch so sehr bemühen sollte, die Wiese rund um die Kapelle nach dem Bau wieder mit Trockenrasen zu rekultivieren, so bleibt doch die Einfahrt in die Tiefgarage. Wenn man in das Dorf hineingeht, wird man also dieses Loch als Erstes wahrnehmen und über dem Loch thront dann die Kapelle. Es genügt schon die Scheußlichkeit am Ortseingang mit Tiefgarage und Parkplätzen, es genügen die kitschigen Hotelburgen. Das Einzige, das bisher gehalten hat, war dieser Muirenbichl. Jetzt soll auch er dem Tourismus geopfert werden! Ich fürchte, dass der Widerstand rund um Frau Dr. Graber zu spät gekommen ist. Es wäre ein Wunder, wenn Sie als Kulturlandesrat diesem schändlichen Tun im letzten Abdruck Einhalt gebieten könnten.

Mit vorzüglicher Hochachtung

Dr. Hans Gschnitzer
Obmann


Ergeht in Kopie an:
Bmst. Georg Mangott, Serfaus und BH Dr. Markus Maaß, Landeck


Auf diesen Brief hat LR Dr. Koler am 26. April 2007 geantwortet und mitgeteilt, dass der geplante Bau aus rechtlicher Sicht nicht verhindert werden kann, wenn die dafür notwendigen behördlichen Bewilligungen erteilt werden. Seinen Informationen zufolge existiert bereits eine baubehördliche Bewilligung und auch das gewerbebehördliche Betriebsanlagengenehmigungsverfahren stehe kurz vor dem Abschluss. Die Gemeinde Serfaus versichere, dass das Gelände nach Abschluss der Bauarbeiten möglichst in den ursprünglichen Zustand versetzt werde.

Die Würfel sind gefallen. Ein Kleinod geht in seiner Ursprünglichkeit verloren!

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